In diesem Hörbeispiel stelle ich Ihnen ein Disklavier von Yamaha vor. Moment mal: Was bitte ist ein Disklavier? Der Name stammt von der Idee, in das Klavier anstelle wie früher von gelochten Walzen eine Disk zu stecken, und das Klavier anschließend die darauf gespeicherten Daten vorspielt. Es handelt sich um eine elektronische Variante des früher mit Luft betriebenen Selbstspieler.
Doch Selbstspieler nehmen dem Klavierspieler genau genommen das Vergnügen des Klavierspiels. Daher sind diese einfachen Varianten eines Pianos höchstens für Nichtspieler attraktiv.
Für die Klavierspieler entsteht ein Mehr-Wert, wenn das Instrument das eigenen Spiel aufzeichnen – und original in identischer Dynamik wiedergeben kann. Das wäre dann ein aufzeichnungsfähiger Selbstspieler, wie Sie ihn bereits von dem Computerflügel CEUS von Bösendorfer kennen, den ich Ihnen auf meiner Homepage klavierspiel.info schon vor Jahren vorgestellt habe. Das Klavier aus unserem Hörbeispiel trägt die Modellbezeichnung MX100IIXG. Das Nachfolgemodell ist das Disklavier DYUS1 E3 und es verspricht laut der Homepage von Yamaha maximalen Klanggenuss.
Was steckt noch in diesem modernen Musikwerkzeug? Zuerst muss man einmal festhalten, dass dieses Modell aus einer ganzen Reihe von außergewöhnlichen Pianos von Yamaha stammt, die dem Klavierspieler durch die Integration von Elektronik mehr Möglichkeiten und somit konkrete Mehr-Werte bieten. Yamaha hat einen guten Spürsinn für die Veränderungen und traut sich dem Markt rechtzeitig visionäre Angebote zu unterbreiten. So begünstigen derartige Variationen des herkömmlichen akustischen Klaviers zum Beispiel Selbstlerner, die sich Stücke nicht über Noten sondern über das Gehör erarbeiten wollen. Die Umsetzung der Stücke am eigenen Klavier erlauben Ihnen zusätzlich zum Gehör visuelle Signale des Tastenspiels in den eigenen Lernprozess zu integrieren, so als würde sich der Komponist die Zeit nehmen, um Ihnen das Stück zu Hause so oft vorzuspielen, bis Sie es sich parallel dazu erarbeitet haben.
Einen Schritt weiter gedacht ist das folgende Szenario zum Klavierunterricht in naher Zukunft:
Der Klavierunterricht wird sich zum Projektunterricht verändern. Die zeitgemäß orientierten Klavierlehrer können Umsatzverluste auffangen, indem Sie auf sich auf die neue Dienstleistung der Fernunterrichts über das Internet einrichten. Dieser setzt voraus, dass Lehrer und Schüler jeweils über ein Disklavier mit Internetanschluss verfügen. Dann kann der Schüler dem weit entfernt lebenden Lehrer etwas an seinem Klavier vorspielen, das über das Internet zum Lehrer übertragen wird. Der kann es anhand des Vorspiels an seinem eigenen Flügel bewerten und kommentieren sowie seinerseits alternative Muster des Stücks einspielen, die sich dann der Schüler unabhängig von der Entfernung an seinem Piano anhören kann. Dass diese Technologie schon heute funktioniert, hat Elton John mit seinem 2013 gespielten Konzert anlässlich des 125jährigen Jubiläums von Yamaha bewiesen, das aus Los Angeles in 5 Städte der Welt auf ein dort stehenden Yamaha-Flügel ausgerüstet mit der entsprechenden Disklavier-Technologie per Internet übertragen worden ist.
Yamaha MX100IIXG verstimmt Yamaha MX100IIXG gestimmt